Mopszucht
Die Mopszucht ist in den letzten Jahren immer wieder Thema aufgeheizter Debatten geworden. Seit 2022 erschwert ein neues Tierschutzgesetz das Ausstellen bestimmter Hunderassen. Umgangssprachlich wird dieses Gesetzt "Ausstellungsverbot von Qualzuchten" genannt. Um dennoch an Ausstellungen teilzunehmen, benötigen diese Rassen ein tierärztliches Gesundheitszeugnis und müssen gegebenenfalls einer Begutachtung des Veterinäramts vor Ort standhalten.
Sowohl Goofy als auch Destiny, unsere Ausstellungshunde, haben besagtes Gesundheitszeugnis erhalten. Auch bei Begegnungen mit dem Veterinäramt wurden unsere Hunde nicht bemängelt. Besonders Goofy wurde bei solchen Kontrollen für seinen gesunden Fang gelobt. Das Thema "Qualzucht" ist komplex und breit gefächert. Nicht alle Möpse haben Gesundheitsprobleme und Möpse sind nicht die einzige Rasse, die von Gesundheitsproblemen betroffen ist. Dennoch kann und soll nicht bestritten werden, dass die Rasse Mops häufiger von bestimmten Problemen betroffen ist.
Was hierbei aber zu beachten ist: Verantwortungsvolle Zucht und ein Zuchtziel im Sinne des Hundes und der Rasse können und sollen diese Probleme über die Generationen hinweg wieder richten.
Um unser Verständnis einer verantwortungsvollen Zucht zu erläutern, möchten wir zuerst die unterschiedlichen Zuchtrichtungen näher betrachten.
Zuchtrichtungen "Mops"
Der "Mode Mops"
Große, hervorstehende Augen, viele Falten, keine Nase: so stellen sich viele Menschen den Mops vor. Wir nennen diese Art der Zucht "Mode Mops", da sie sich nach dem richtet, was die Gesellschaft als "modisch" ansieht. Das Wohl des Hundes ist dabei zweitrangig. In Diskussionen über "Qualzucht" sind es solche Bilder, die als Beispiel aufgezeigt werden.
Es ist deutlich zu sagen: Gerade die kurze Nase sorgt für Atemprobleme, bietet nicht genügend Raum für Zähne und Zunge. Hunden solcher Statur mangelt es an Ausdauer und Belastbarkeit.
Bild: https://www.freepik.com/premium-photo/pug-with-6-years-old-dog-portrait-isolated_7837242.htm
Der "Retro Mops"
Der Retro Mops ist ein Versuch, gesündere Möpse durch das Einkreuzen anderer Rassen zu züchten. Irgendwo im Stammbaum eines Retro Mopses befindet sich also ein Mischling aus einem Mops und einer Fremdrasse (Terrier, Pinscher oder Beagle). Ist die Wunschkörperform erreicht, werden Retro Möpse stets miteinander oder mit reinrassigen Möpsen verpaart, bis ihr Fremdanteil so gering ist, dass sie selbst als reinrassige Möpse gelten.
Wann der Fremdanteil gering genug ist, um als reinrassig zu gelten, kann sich je nach Zuchtverein unterscheiden.
Unsere Hündin Destiny entstammt dieser Zuchtrichtung. Bei Destiny wurde vor einigen Generationen ein Pinscher eingekreuzt, ihr Fremdanteil beträgt 2,35%. Sie gilt damit als reinrassiger Mops.
Der "Altdeutsche Mops"
Beim Altdeutschen Mops werden selektiv reinrassige Möpse verpaart, um sich dem Mopsvorbild der Vergangenheit anzunähern. Möpse mit längerer Nase, sportlicherer Statur und weniger Falten werden hierbei gezielt verpaart. Der Mops wird durch diese Eigenschaften agiler und robuster, behält aber die mopstypischen Charaktereigenschaften bei.
Der Altdeutsche Mops ist meist höher bzw. größer als Möpse aus anderen Zuchtrichtungen. Auch die Augen sind tiefer in den Kopf eingesetzt und mittlerweile oft mandelförmig statt kugelrund.
Goofy entstammt dieser Zuchtrichtung, besitzt die dafür typische längere Nase, hohe Schulterhöhe und mandelförmige Augen.
Unser Zuchtziel
Unser Zuchtziel orientiert sich an der Zuchtrichtung des Altdeutschen Mopses. Wir glauben daran, dass der Mops wieder gesund gezüchtet werden kann, wenn man die Verpaarung der Hunde kritisch bedenkt und im Sinne der Rasse züchtet. Goofy glänzt durch seinen milden Charakter und seinen robusten Körper. Destiny zeigt mit ihrem Energiereservoir und ihrer fröhlichen Art, dass der Mops mehr als nur ein Schoßhund ist.
Da wir beide Hunde seit Welpenalter großgezogen haben, kennen wir ihr Temperament und ihr Wesen. Wir haben sie umfangreichen Untersuchungen unterzogen, welche sowohl ihren Genotyp als auch Phänotyp als Zuchttauglich einstufen. Deshalb sind wir uns sicher: Eine Verpaarung unserer Hunde wird die Rasse bereichern und ist ein großer Schritt in die richtige Richtung — hin zum ebenso aktiven wie verschmusten Familienhund "Mops".
Unser erster Wurf mit dieser Verpaarung ist bereits vielversprechend. Bereits bei dem ersten Tierarztbesuch mit Albert und Asteria zeigte sich die Tierärztin begeistert von den großen Nasenlöchern der beiden. Nun sind sie 6 Monate alt und zwar noch lange nicht ausgewachsen, doch begeistern sie uns schon jetzt mit ihrem Körperbau. Sportlicher Körper, viel Antrieb und Energie und ganz wichtig: freiatmende Nase und ein gutes Gebiss, welche eine klare Entwicklung weg vom plattnasigen Modemops zeigen.
Asteria (links) und Albert (rechts) zeigen im Seitenprofil, wie gut sich eine längere Nase beim Mops durchsetzt - und wie gut sie dabei auch noch aussieht. Unser Wurf hat uns gezeigt, dass sich die Rasse Mops wieder auf einen gesünderen Weg bringen lässt. Und an diesem Weg möchten wir weiterhin teilhaben.